Wo „Gespräch“ ohne Licht verstummt

Wenn die Sonne so intensiv wie in den ersten Märztagen scheint, lacht das Herz der Denzlinger, die in die Bürgersolaranlagen auf dem Dach der Brückleackerschule investiert haben. Auch auf dem Hort an der Schule, im Kindergarten „Arche“ und im Bildungszentrums wird Solarenergie gewonnen. Aber auch Kinder in Masaka in Uganda, im Herzen Afrikas, können sich mitfreuen. Denn dank des Stromerlöses sorgen an der dortigen Schule für Taubstumme Solarleuchten dafür, dass die Schüler sich weiter „unterhalten“ können.

„Das ist nur eines von mehreren sozialen Projekten, die wir aus den Zinserträgen finanzieren können“, erklärt Clemens Oberle den Zusammenhang. Er ist der Geschäftsführer der Oberle-Stiftung in Staufen. Die Solarmodule der Bürgersolaranlagen wurden aus dem Stiftungskapital finanziert, die Tilgung fließt wieder in den Kapitalstock zurück. Und mit den Zinsen werden soziale und ökologische Projekte finanziert, die auf Nachhaltigkeit angelegt sind.
Auf die Idee mit den Solarlampen war Clemens Oberle bei einem Besuch in der schon lange unterstützten Schule gekommen. „In der Nähe des Äquators ist der Tag-Nacht -Wechsel sehr schnell“, erklärt er. Für die Schüler und ihre Lehrer, die teils auch in der Schule leben, bedeute der Einbruch der Dunkelheit auch, dass sie sich nicht mehr mit Gebärdensprache verständigen können. Nacht ohne künstliches Licht ist Schweigen. Leuchten verhelfen zur Kommunikation. „Dass es Solarleuchten sind, hat eher damit zu tun, dass die Schule keinen Netzanschluss hat“, erklärt Oberle.

Insgesamt ist die Oberle-Stiftung immer an ethischen, ökologischen Geldanlagen interessiert. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich schon ihn Denzlingen. Auf dem Neubau des Rettungszentrums und dem Bildungszentrum sollen weitere Bürgersolaranlagen installiert werden. Dass die Oberle-Stiftung auch dabei wieder mit Kapital zur Seite steht, stellt Clemens Oberle zum Abschluss des Besuchs in Staufen in Aussicht.

Text und Bild aus dem Artikel der Badischen Zeitung vom 11.06.2011