Das Schulfruchtprogramm einer Freiburger Schule
Jeden Montag, Mittwoch und Donnerstag wird der Gemüsegroßhändler Häringer sehnsüchtig von Schülerinnen und Schülern der Albert-Schweitzer-Schule III in Landwasser erwartet. Seit dem ersten Schulhalbjahr stehen dort in der großen Pause frisches Obst auf dem Programm. Die Rektorin Sonja Pohlmann berichtet: „Das Schulfruchtprogramm wird toll angenommen. Anfangs hatten wir immer mal Karotten, haben uns jedoch vor allem für Obst entschieden. Obst essen alle Schüler gern“.
Helge Reithmeyer, Fachlehrer für Sport und Technik, unterrichtet alle Klassenstufen. Er erklärt „Herr Häringer füllt morgens sieben Boxen mit Obst und Gemüse. Für jede Klassenstufe eine. Kurz vor der großen Pause trägt je ein Verantwortlicher der Stufe seine Box ins Klassenzimmer und verteilt das Obst. Ich habe in keiner Klasse erlebt, dass Obst in der Box zurückgeblieben ist.“
Finanziert wird es zur Hälfte über das Schulfruchtprogramm der EU. 2010 konnten in Freiburg Schulen mit besonderem Förderbedarf den Kofinanzierungsanteil von 50 % bei der Stadt beantragen. Für 2011 wurden die Mittel hierfür vom Gemeinderat gestrichen. Davon ließ sich die Rektorin Sonja Pohlmann nicht beirren und ging auf die Suche nach Sponsoren. Die Wilhelm Oberle-Stiftung und der Verein „Wir helfen Kindern – Eine Initiative der Alexander Bürkle-Gruppe“ sprangen ein.
Kürzlich luden die Schülerinnen und Schüler ihre Sponsoren wieder zu einem gesunden Frühstücksbuffet ein. Jede Klassenstufe bereitete ein eigenes Gericht vor. Es gab Obstspieße mit Schokolade, Käse mit Trauben, Radieschen, Tomate mit Mozzarella, Obstsalat, Bananenquark, Müsli mit Banane, Müsli mit Apfel, Quarkgesichter, Gemüse in Streifen mit frischen Dips und das Getränk Smoothies aus Milch, Joghurt, Ananas und Kokosnusssaft.
Clemens Salm von der Wilhelm Oberle-Stiftung und Christine Schmidt-Brauch von „Wir helfen Kindern e.V.“ sind sich einig: „Wir sind begeistert. Ein tolles Engagement der Lehrer und der Kinder. Die Schüler lernen nicht nur Obst und Gemüse kennen, sondern auch was man daraus machen und wie man es lecker zubereiten kann.“
Die Obst- und Gemüselieferungen sind also ein voller Erfolg. Gerade die jüngeren Schüler warten auf die Lieferung und fragen sogar nach, ob etwas übrig ist, wenn ein anderer Schüler mal krank ist.
Gesundes Frühstück und gesundes Essen sind seither ein fest verankertes Thema bei den Schülern, Mitarbeitern und Lehrern. Dies wirkt sich positiv auf das Ernährungsverhalten aus. Die Schulgemeinschaft ist sich einig, dass eine gesunde Ernährung ein erfolgreiches Lernen ermöglicht.
Deshalb möchte die Albert-Schweizer Schule den begonnen Weg auch weiterhin gehen. Sie wissen, dass sie mit dem Schulfruchtprogramm nicht auf dem Holzweg sind. Sie haben sich bewusst für den Früchte-und Gemüsepfad entschieden und die Oberle-Stiftung ist weiterhin jedes Jahr mit einem Zuschuss dabei.
Quelle: Wir helfen Kindern e.V.
Das macht Schule fix (veröffentlicht am Mi, 26.Juni 2013 auf badische-zeitung.de)