Republik der Taschendiebe

Theaterprojekt mit gehörlosen Schülern

Republik der Taschendiebe 135048565-p-590_450 BZ„Ich klau von dir und du von mir ….“
eine leichtfüßige, interaktive Produktion für Gehörlose und Hörende am Theater Freiburg.
In Kooperation mit Klub Kirschrot unter Mitwirkung von Schülern des Bildungs- und Beratungszentrums für Hörgeschädigte in Stegen und der Paula-Fürst-Schule in Freiburg

Das Projekt „Republik der Taschendiebe ist eine „theatrale Staatsgründung“ von KLUB KIRSCHROT für hörende und gehörlose Menschen. Durch das Projekt wird eine „barrierefreie“ Theaterproduktion verwirklicht, die sowohl von hörenden, sowie hörbehinderten, als auch gehörlosen Kinder und Jugendliche besucht werden kann.

Das Stück wird zudem in Zusammenarbeit mit einer Gruppe von Kindern (hörend, hörbehindert und gehörlos) erarbeitet, so dass das Theater zu einem wirklichen Begegnungsort wird. Gehörlose Kinder sind somit aktiv und gleichberechtigt am Theaterprozess beteiligt – ein Beitrag den Weg in eine inklusive Gesellschaft zu ebnen.

Das Projekt bietet ca. 200 Kindern die Möglichkeit in unterschiedlichen Phasen und Formen teilzunehmen. Im Bildungs- u. Beratungszentrum für Hörgeschädigte Stegen sowie an der Paula-Fürst-Schule Freiburg wurden Schnupperworkshops angeboten, bei denen sich alle interessierten Kinder und Jugendlichen anmelden konnten. So können sie in ihrem Sozialraum, in ihrer Schule, das Theaterprojekt erst mal kennenlernen und sich nach dieser praktischen Erfahrung für die Teilnahme an der zweiten Phase entscheiden, in der eine intensivere Beschäftigung mit dem Thema möglich wird. In der zweiten Phase des Projekts entscheiden sich wiederum 18 – 20 Teilnehmer, gemeinsam im Theater Freiburg an einer Aufführung zu arbeiten. In dieser Gruppe werden die hörenden, hörbehinderten und gehörlosen Kinder und Jugendlichen zusammengeführt und Begegnungen und eine intimere Arbeitsatmosphäre ermöglicht.Republik der Taschendiebe 135204535-p-590_450 BZ

In den Aufführungen selbst ist auch eine Begegnung von hörenden und hörbehinderten Kindern angelegt. Sie sind so konzipiert, dass immer zwei Schulklassen gemeinsam teilnehmen können, eine Klasse einer Regelschule und eine Klasse aus einer Schule mit dem Förderschwerpunkt Hören. Durch die Interaktivität des Aufführungsformates (die Zuschauer werden selbst zu Mitwirkenden) wird eine Begegnung und Durchmischung der Gruppen erreicht.

Aus dem Bildungs- und Beratungszentrum für Hörgeschädigte in Stegen haben insgesamt 100 Schüler an diesem Projekt teilgenommen, davon in den vorgeschalteten Schnupper-Workshops in der Schule ca. 60 Kinder im Alter von 9 bis 19 Jahren aus den Klassenstufen 5 – 12. In der Intensiv-Phase waren ca. 15 Schüler aktiv in die Theaterproduktion eingebunden und wurden als „Schauspieler“ aktiv. Darüber hinaus waren pro Aufführungstermin ca. 50 Schüler als „aktive Zuschauer“ aus dem Bildungs- und Beratungszentrum mit dabei.

Ein solches Projekt erfordert erhebliche Mehrkosten im Vergleich zu einer „normalen“ Theateraufführung  – sowohl für die technische Ausstattung und Bereitstellung der Untertitel als auch für die Zusammenarbeit mit Gebärdensprachdolmetscher in den Workshops und Aufführungen.

Die Gesamtkosten dieses inklusiven Theaterprojektes betrugen ca. 30.000€, davon allein 5.800€ für den Einsatz der Gebärdendolmetscher.

Die Kosten wurden im Wesentlichen vom Stadttheater Freiburg und der Theaterstiftung Freiburg übernommen. Mit Unterstützung einer unserer langjährigen Großspendern, der IKA – Hands for Children, konnte auch die Oberle Stiftung einen Zuschuss in Höhe von 2900€ zu den Gebärdendolmetscher-Kosten dazugeben. 

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