Ein Grundsatz der Oberle-Stiftung zur Förderung von Kinder- und Jugendprojekten ist: Wenn sich Jugendliche tatkräftig für ihre Wünsche einbringen, geben wir gerne etwas dazu!
Bildungsreisen für Jugendliche sind beliebt, ein begehrtes Ziel ist Berlin. Aber eine Metropole wie Berlin ist teuer. Was also tun, wenn die Reisekasse klamm ist?

Darüber machte sich eine Jugendgruppe des „Kinder- und Jugendzentrums Weingarten“ Gedanken. Fünf Mädchen und fünf Jungs im Alter von 13-18 Jahren aus Freiburg hatten viele Ideen! Sie zeigten großen Eifer dabei, wie sie ihr schmales Budget erhöhen und damit unseren Zuschuss ergattern könnten:  Sie übernahmen bei mehreren Events (z. B. beim Sportaktionstag im Stadtgarten, beim 3-4-5 Turnier der Jugendhäuser und mehr) das Catering, um Geld für die Gruppenkasse zu verdienen.
Ihr Engagement für die eigene Sache lohnte sich: Mit unserem Zuschuss war eine Woche Bildungsfahrt nach Berlin finanziert!

Romy Weidenhof, die als Sozialarbeiterin die Gruppe begleitete, berichtet: „ Von der Unterkunft in Kreuzberg ging es zu den Sightseeing-Höhepunkten wie dem Reichstag, der Reichstagskuppel und dem Brandenburger Tor oder dem Fernsehturm. An jedem Tag gab es Neues zu sehen und zu erfahren.
Ein Thema der Bildungsreise war die ehemalige Mauer mit der Teilung der Stadt. Bei den Streifzügen waren Spuren des 2. Weltkrieges noch vielerorts sichtbar. Die Führung durch die „Berliner Unterwelten“ vermittelte eine konkrete Vorstellung von der Not der Bevölkerung und von der Zerstörung in den Kriegsjahren. Mit den noch frischen Eindrücken im Kopf, tauschten sich die Jugendlichen lebhaft über die deutsche Geschichte aus.


Außergewöhnliche Graffiti-Kunst gab es bei einem begleiteten Rundgang durch Kreuzberg zu sehen.  Bei dem Besuch des Archivs der Jugendkulturen diskutierte die Gruppe über die Thematik „Kann Islam cool sein?“ und die Jugendlichen konnten in der Bibliothek u. a. einen Blick in die 1. Ausgabe der BRAVO werfen.“


Die vollgepackten 7 Tage in der Hauptstadt waren  intensiv. Die Jugendlichen erlebten Berlin als mondäne, pulsierende Millionenstadt, spannend und beeindruckend, aber sie sahen auch Widersprüchliches, Armut und Umbruch.

Die Bildungsfahrt war für alle Teilnehmer eine persönliche Bereicherung.  Die Atmosphäre innerhalb der Gruppe stimmte, es herrschten gegenseitige Rücksichtnahme und Toleranz.  So wurden, quasi als Nebeneffekt, auch noch soziale Bildungsziele erreicht!