Renovieren will gelernt sein

Von Mitte März bis Anfang Juni 2011 renovierten 18 Jugendliche den großen Clubraum und PC-Raum im Kinder-und Jugendzentrum Weingarten.
Zwei Arbeitserzieher begleiteten das Projekt. Die Jugendlichen planten unter Leitung der Arbeitserzieher den Abriss, Neuaufbau und die Raumgestaltung.  Geräte und Material wurden eingekauft. Vesper brauchte es auch noch! Damit das alles bezahlt werden konnte, gab die Oberle-Stiftung einen Zuschuss.

Gemeinsam machten sie sich an die Arbeit. Für die Jugendlichen war es ein erster Einblick in verschiedene Handwerksberufe (Schreiner, Elektriker, Maler, Gipser etc.).  Dass es so viel Arbeit machen und so lange dauern würde, damit hatten die Jugendlichen aber nicht gerechnet. Der große Einsatz hat sich gelohnt: Die Räume sind nicht wiederzuerkennen!
Die Decke des Clubraums wurde neu verkleidet, Lampen eingelassen, die Wände gestrichen. Der Holzboden wurde abgeschliffen und neu versiegelt. Schränke wurden gebaut.
Im PC-Raum wurden Wasserrohre verkleidet, auch hier wurden sämtliche Wände gestrichen, ein neuer Boden verlegt. Vier PC-Arbeitsplätze warten jetzt auf User. Die Helfer arbeiteten mit Materialien wie Holz, Metall, Gips, Farben und Lacken.  Sie sammelten Erfahrungen mit Maschinen und den Arbeitsabläufen einer Innenraum-Renovierung. Zwei der Jugendlichen nahmen besonders intensiv an dem Projekt teil und haben damit ihr Schulpraktikum in der Tasche. Nach der Renovierung von Decken, Wänden und Böden ist das Projekt aber noch nicht abgeschlossen:  Die Inneneinrichtung soll auch neu gestaltet werden.


Romy Weidenhof und Lydia Kissel vom Kinder- und Jugendzentrum beurteilen das Projekt bisher als sehr positiv. Die helle und freundliche Atmosphäre in den Räumen gefällt den Besuchern.  Nicht zuletzt sehen die beiden Sozialarbeiterinnen in der Aktion auch ein Mittel gegen zukünftigen Vandalismus. Der Tanzraum, der von Jugendlichen vor zwei Jahren renoviert wurde, sieht laut Lydia Kissel, immer noch wie neu aus.
 
Das Kinder- und Jugendzentrum ist seit vielen Jahren fester Bestandteil der sozialen Arbeit in Weingarten. Der Schwerpunkt ist von Anfang an die Bildungsarbeit: 1979 ging es los mit einer    Hausaufgabengruppe für 40 Kinder. Romy Weidenhof und ihr Team sind wichtige Ansprechpartner für Kinder und Jugendliche mit Sprach- und Integrationsschwierigkeiten.  Ein Großteil der Rat- und Halt-Suchenden hat Probleme mit Strukturen, mit Verbindlichkeit und Pünktlichkeit. Mittlerweile gibt es ein Vielfaches an Aktivitäten und Werkstätten. Im Programm sind auch Angebote der offenen Jugendarbeit. Fünf pädagogische Fachkräfte teilen sich 3,9 Vollzeitstellen, dazu kommen eine Sekretärin, ein Hausmeister, Köchinnen und Reinigungskräfte.

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