Wilhelm-Oberle Stiftung ist mit dabei    

Alljährlich wird am 5. Dezember der Internationale Tag des Ehrenamts gefeiert: Eine Anerkennung Würdigung für das ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger. So natürlich auch bei uns  im Schwarzwald! Bürgerschaftliches Engagement ist ein Eckpfeiler in unserer und für unsere Gesellschaft, auf den wir nicht verzichten können“, sagt Oberbürgermeister Martin Horn. Seit 2011 vergibt auch die Wilhelm-Oberle Stiftung   jährlich einen Sozialpreis für Bürgerschaftliches Engagement.

Mit dem ersten Wilhelm-Oberle-Sozial-Preis wurde so der Freundeskreis Heinrich-Hansjakob-Haus (HHH) für sein beispielhaftes Engagement ausgezeichnet. Vor knapp 20 Jahren schlossen Besucherinnen und Besucher des Heinrich-Hansjakob-Hauses zu einem Freundeskreis zusammen, um das Haus als Begegnungs-, Beratungs- und Bildungszentrum älterer Bürgerinnen und Bürger durch Aktivitäten materiell und ideell zu fördern. Die Entstehungsgeschichte  des Freundeskreises ist gleichzeitig  Motto – oder umgekehrt!
„Freunde helfen! Freunde sind wie Sterne, Du siehst sie nicht immer, aber sie sind immer da!“ .

„Raum geben und Raum lassen: Für Gespräche und Nachdenken, für Freude und Trauer, für  eine selbstbestimmte Erfahrung der eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten, für die Begegnung verschiedener Menschen und Generationen“, so versteht sich das HHH. Diese offene Haltung ist gleichzeitig die Basis dafür, dass Menschen mit unterschiedlichen Interessen und vielfältigen Anliegen ins Haus kommen. Dadurch wird es für viele zu einem Ort ihrer Lebensgestaltung, entweder durch die Teilnahme an den Angeboten oder indem sie selbst aktiv werden.
Im Jahre 2012 freute sich der Dienstagclub über den Sozialpreis. Der Dienstagclub ist parteineutral und konfessionunsabhängig, mit  derzeit über 100 Mitgliedern. Die regelmäßigen Treffen finden jeden Dienstag statt, daher  der Name. Bei den Zusammenkünften ist stets Gelegenheit für Gespräche, um gegenseitiges Kennenlernen und Hilfen untereinander zu ermöglichen. So kommen ältere Menschen aus der Einsamkeit heraus und erleben Geselligkeit und Gemeinschaft . Außerhalb der regelmäßigen Treffen gibt es noch Vorträge zu Politik, Soziales, Kunsthistorie, Philosophie.  Im Angebot sind Besichtigungen, Führungen, Spaziergänge, Ausflüge und festliche Veranstaltungen in der Weihnachtszeit und zu Jahresbeginn. Dass der Dienstagclub nun schon seit über 40 Jahren so kontinuierlich und lebendig funktioniert, ist dem starken Engagement einiger Frauen zu verdanken. Dies zeigt, dass dies ohne Vereinsstrukturen ehrenamtlich, vor allem auch selbstbestimmt  erfolgreich möglich ist.

Den Wilhelm-Oberle-Preis für soziales Engagement erhielt dann 2013 die inklusive Theatergruppe „Die Schattenspringer“. Integrative Theatergruppen sind keine „Neulinge“ mehr in der Theater- und Kulturszene. Sie haben sich mehr und mehr mit eigenen Produktionen etabliert, konnten in der Theater-Szene und Öffentlichkeit große Beachtung finden.  An dieser Entwicklung trägt nicht zuletzt seit mittlerweile über 10 Jahren die integrative Theatergruppe „Die Schattenspringer“ einen großen Anteil! Im Laufe der letzten Jahre zeigte sich, dass die AkteurInnen in und um Freiburg herum sich mit großem Engagement und Zuverlässigkeit in die Proben und Aufführungen einbringen. Und das gerade auch trotz oder besser gesagt mit ihrer Behinderung. Die zahlreichen Zuschauer der Vorstellungen sind immer wieder aufs Neue begeistert.

Ein paar Eindrücke von Besuchern: „Vielen Dank für diesen außergewöhnlichen Abend mit hervorragenden Schauspielern“, „Untermalung & Momente zum sich selbst wieder entdecken!“ und „Wer nicht reingeht, ist selbst blöd!“. Nach mehreren tausend Zuschauern und Einladungen zu verschiedenen Kultur- und Theaterfestivals im In- und Ausland und der Auszeichnung mit dem Ehrenamtspreis INNOVATIO 2001,  ist es an der Zeit die 80 Personen zu würdigen , die sich im Laufe der letzten 15 Jahre ehrenamtlich auf und hinter der Bühne mit großem Zeitaufwand engagiert haben,  und dies zum Teil von Beginn an.

Quelle: Badische Zeitung

Engagiert im Ehrenamt (veröffentlicht am Sa, 08. Dezember 2012 auf badische-zeitung.de)

Die Preisträger des Wilhelm-Oberle-Sozial-Preis der letzten Jahre:
2011: Freundeskreis des Heinrich-Hansjakob-Haus (Begegnungs-, Bildungs- und Beratungszentrum für ältere BürgerInnen)
2012: Dienstag-Club (SeniorInnen, die seit über 40 Jahren ehrenamtlich regelmäßige Veranstaltungen und Treffen für die ca. 100 Mitglieder organisieren)
2013: Die Schattenspringer (Inklusives Theaterprojekt für Menschen mit und ohne Behinderung.
2014: Bürgerhelfer des Club 55 der Freiburger Hilfsgemeinschaft für psychisch erkrankte Menschen
2015: Gisela Maass (seit 1991 ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe tätig)
2016: ehrenamtliche MitarbeiterInnen der AWO-Seniorenwohnanlage und Begegnungsstätte Landwasser
2017: Freundeskreis für Alkoholkranke Menschen (Selbsthilfegruppe seit 1979)
2018: Beate Hauser (seit 2008 ehrenamtliche Mitarbeit und seit 2011 Leitung der Freiburger Außenstelle des Weißen Rings – Hilfe für Opfer von Straftaten)
2019: Stadtpiraten (Angebote für benachteiligte Kinder und Jugendliche mit und ohne Fluchthintergrund)
2020: Corona-bedingt ausgefallen
2021: Corona-bedingt verschoben
2022: Lukas Oettle (Gründer von beneFit e.V.: kostenfreies Bewegungsangebot für Menschen in Einkommensarmut, die von Wohnungslosigkeit betroffen sind, mit (Suchtmittel-) Abhängigkeiten, psychischen Belastungen und unterschiedlichen körperlichen Einschränkungen sowie Menschen mit Fluchterfahrung)
2023: Ria Hinken (kostenlose Smartphone-Hilfe von Schülerinnen und Schüler für die Generation 65+) 
Zur Preisverleihung an Ria Hinken